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Hersfeld - Herleshausen | Strecke 81 / A 4

Die Strecke 81 umfasst den Abschnitt vom Kirchheimer Dreieck westlich von Bad Hersfeld bis zum Ringaudreieck (Abzweig der geplanten Strecke 78 nach Kassel) westlich von Herleshausen und ist heute Teil der A 4. Die Bauarbeiten liefen insgesamt weniger zügig als andernorts, was teils technisch bedingt, teils dem kriegsbedingten Mangel an Arbeitskräften und Baumaterial geschuldet war. Viele Arbeiten an der Strecke waren nicht beendet und drei der Großbrücken im Abschnitt Hersefeld bis Eisenach waren nicht fertiggestellt, als die Strecke am 1. Juli 1943 als letzter Abschnitt der Reichsautobahn vor Kriegsende provisorisch und ohne Festakt freigegeben wurde.

Die Autobahn blieb von Kriegsschäden weitgehend verschont. Nach dem Krieg kreuzte sie zwischen Obersuhl und der Werratalbrücke dreimal die Demarkationslinie der sowjetischen und amerikanischen Besatzungszone und war zwischen Eisenach und Wommen von 1952 bis 1989 gesperrt. Seit der Wiedervereinigung sind Bedeutung und Verkehr sprunghaft gestiegen und so wird der Abschnitt seitdem grundhaft erneuert und ausgebaut. Viele Bilder sind aus diesem Grund bereits historisch oder werden es bald...

Kirchheimer Dreieck - Bad Hersfeld

Die Arbeiten in diesem Abschnitt begannen 1936 mit dem Bau des Kirchheimer Dreiecks. Der Abschnitt wurde im Juli 1940 zweibahnig für den Verkehr freigegeben, mit Ausnahme der Asbachtalbrücke. Das größte Bauwerk in diesem Abschnitt war bei der Eröffnung nur einbahnig nutzbar und wurde 1941 fertiggestellt.

Bad Hersfeld - Friedewald

Die Autobahn konnte nach der Freigabe 1940 bereits bis zur B62 bei Sorga benutzt werden. Der restliche Abschnitt wurde 1943 einbahnig freigegeben, wobei die Arbeiten weitgehend abgeschlossen waren. Die beiden Talbrücken Siebenborn und Großer Kessel wurden von 1938 bis 1941 errichtet.

Die Autobahn wurde beim Ausbau bis 2015 östlich von Bad Hersfeld neu trassiert. Die alte Strecke einschließlich der Großbrücken wurde anschließend zurückgebaut. 

Friedewald - Wildeck-Hönebach

In diesem Abschnitt war die Autobahn bei der Eröffnung 1943 bis auf fehlende Restarbeiten weitgehend fertiggestellt. Größtes Bauwerk ist die von 1938 bis 1940 erbaute Eichhorsttalbrücke, die bereits zwischen 2012 und 2015 wegen Baufälligkeit durch einen Neubau ersetzt wurde. In diesem Abschnitt ist die grundhafte Erneuerung vorgesehen.

Wildeck-Hönebach - Gerstungen

Die Erdbauarbeiten in diesem Abschnitt begannen im September 1937. Die Vergabe der Fahrbahnarbeiten erfolgte im August 1938. Die Arbeiten waren 1940 weitgehend abgeschlossen. Die Verkehrsfreigabe wurde auf Anweisung des Generalinspektors bis zur Fertigstellung der Gesamtstrecke 1943 verschoben.

Nach dem Krieg war die nördliche Fahrbahn für den nicht-motorisierten Verkehr freigegeben, da die Orte Raßdorf, Bosserode und Obersuhl bis zum Bau der Landesstraße L 3251 Anfang der 70er Jahre durch die Grenze abgeschnitten waren. Der geringe Fernverkehr wurde auf der südlichen Fahrbahn im Gegenverkehr abgewickelt.

Der Abschnitt befindet sich weitgehend im Originalzustand und soll bald grundhaft erneuert werden.

Gerstungen - Herleshausen

Die Erdbauarbeiten begannen in diesem Abschnitt im Juni 1938. Der Fahrbahnbau begann kriegsbedingt verzögert erst im Herbst 1940. Im Gegensatz zum westlich angrenzenden Abschnitt konnte hier auf die Änderung des Regelwerkes reagiert werden, so dass der Abschnitt 2,25 m breite Standstreifen (bei verschmälerten Banketten) erhielt. Wegen des Arbeitskräftemangels wurde beschlossen, die Fertigstellung der südliche Fahrbahn voranzutreiben. Bei der Baueinstellung war lediglich auf etwa einem Kilometer zwischen der Talbrücke Richelsdorf und der Nessetalbrücke die nördliche Fahrbahn ausgeführt. 

Bei den Talbrücken Richelsdorf (heute Weihetalbrücke) und Wommen waren die Baurbeiten wegen verschiedener Verzögerungen bei Baueinstellung nicht abgeschlossen. Bei der Talbrücke Richelsdorf waren nur sieben Pfeiler bis zum Bogenansatz aufgemauert. Zur provisorischen Umfahrung wurden betonierte Rampen durch das Tal gelegt, die heutigen Äste der Anschlussstelle Gerstungen. Bei der Talbrücke Wommen war zumindest die südliche Hälfte fertig geworden.

Nach dem Krieg kreuzte die Autobahn dreimal die spätere deutsch-deutsche Grenze, In Bereich der Weihetalbrücke, zwischen Neustädt und Wommen und zwischen Herleshausen und der Werratalbrücke. Zunächst funktionierte der zonenübergreifende Verkehr bis die DDR am 26. Mai 1952 die Grenzen weitgehend schloss (Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und den westlichen Besatzungszonen) und auch die Autobahn zwischen Gerstungen und Neustädt sperrte. Der von Westen kommende Verkehr wurde an der Behelfsanschlussstelle Obersuhl abgeleitet und über Wölfterode und Wommen zum Grenzübergang Herleshausen/Wartha geleitet.

Nach der Wende wurde der brache Autobahnabschnitt schnellstmöglich provisorisch genutzt und bis 1994 vierstreifig ausgebaut. Die Weihetalbrücke und die Talbrücke Wommen wurden fertiggestellt.

Quellen, Literatur und Links
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