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Erfurt - Herleshausen | Strecke 79 / A 4

Die Strecke 79 zwischen Erfurt und Herleshausen war zum Kriegsbeginn mitten in den Bauarbeiten. Zur Schließung der Lücke zwischen Frankfurt und Dresden wurden die Bauarbeiten fortgeführt, teils die letzten Bauarbeiten überhaupt vor Kriegsende. Die Strecke zwischen Erfurt und Eisenach-West wurde 1940 und 1941, streckenweise nur einbahnig und mit einigen Provisorien, dem Verkehr übergeben. Im Abschnitt zwischen Eisenach West und Herleshausen fehlte die Werratalbrücke. Hier diente die Umgehungsstraße der Baustelle als Lückenschluss bei der Eröffnung am 1. Juli 1943.

Die kriegsbedingte Schäden waren gering. Auf Seiten der DDR wurde zwischen Ende der 1960er und Anfang der 1980er Jahre die volle vierspurige Befahrbarkeit hergestellt. Die Werratalbrücke wurde Ende 1984 dem Verkehr übergeben. 

Mit der politischen Wende und dem sprunghaft gestiegenen Verkehr war die Autobahn grundhaft zu sanieren und dreispurig auszubauen. Der Ausbau von Erfurt bis Waltershausen war Anfang der 2000er Jahre abgeschlossen, wobei die meisten Reichsautobahnbauwerke ersetzt wurden. Zwischen Waltershausen und der neuen Anschlussstelle Eisenach-West wurde die Autobahn beim Ausbau neu trassiert und verläuft seit Anfang 2010 nördlich der Hörselberge. Die Bestandsstrecke entlang der Hörselberge wurde zurückgebaut. Der Abschnitt zwischen Eisenach-West und Wutha-Farnroda wurde zur B 19 bzw. B 88 herabgestuft. In diesem Abschnitt sind noch viele Bauwerke aus der Anfangszeit der Autobahn erhalten.

Erfurt - Waltershausen

Der Abschnitt wurde 1940 dem Verkehr übergeben, wobei auf drei Teilstücken von insgesamt ca. zwölf Kilometern Länge die südliche Fahrbahn nicht betoniert war. Mit der Herstellung der zweiten Fahrbahn und insbesondere der Wiederherstellung der zweiten Richtungsfahrbahn der Leinabrücke konnte die Autobahn ab Anfang der 1980er Jahre durchgängig zweibahnig befahren werden.

Bis etwa 2000 wurde der Abschnitt grundhaft saniert und ausgebaut, wobei nur zwei Gewässerübergänge aus der Reichsautobahnzeit erhalten wurden.

Waltershausen - Eisenach-Ost (alt) | Alte Hörselbergfahrt

Der Abschnitt wurde 1940 unter Nutzung einiger Provisorien dem Verkehr übergeben. Östlich der Hörselberge fehlte auf einigen Kilometern die zweite Richtungsfahrbahn. Im Bereich der Trenkelhöfe war die Kirchtalbrücke nicht fertiggestellt und das Tal wurde auf einer eigens eingerichteten Umfahrung einbahnig umfahren. Das größte Bauwerk war die Hörseltalbrücke östlich des Großen Hörselbergs.

Die vollständige zweibahnige Nutzbarkeit wurde seitens der DDR Anfang der 1980er Jahre hergestellt. Anstelle der Kirchtalbrücke wurde ein Damm für zwei Fahrbahnen geschüttet. Die seitdem ungenutzt Umfahrung wurde 2006 renaturiert.

Der Bereich der Hörselberge war für einen dreispurigen Ausbau nach der Wende umgeeignet und so wurde die Autobahn auf etwa 25 Kilometer Länge auf die Nordseite der Hörselberge verlegt. Die Autobahn wurde südlich der Hörselberge vollständig abgetragen. Westlich der Hörselberge dient die Autobahn heute als Bundesstraße und als Zufahrt zum ehemaligen Parkplatz "Kleiner Hörselberg".

Eisenach-Ost (alt) - Eisenach-West (alt)

Der Abschnitt bei Eisenach wurde 1941 dem Verkehr übergeben, wobei eine Unterführung nicht fertiggestellt war und umfahren werden musste. Auf etwa der Hälfte der Strecke war nur eine Richtungsfahrbahn betoniert. Das größte Bauwerk ist die Karolinentalbrücke.

Bis Anfang der 1980er Jahre wurde die Autobahn zweibahnig fertiggestellt.

Nach der Verlegung der Autobahn nördlich der Hörselberge wurden der Abschnitt und die Karolinentalbrücke grundhaft saniert und dient seither als Bundesstraße.

Eisenach-West (alt) - Herleshausen

Der Abschnitt wird bestimmt von der Großbrücke über das Werratal. Die Bauarbeiten an der Brücke selbst kamen aufgrund verschiedener Verzögerungen jedoch nicht über einzelne Gründungsarbeiten hinaus. Die bei der Einrichtung der Baustelle 1939 erstellte Umgehungsstraße zwischen der Anschlussstelle Eisenach-West und der Baurampe östlich Herleshausen schloss die Lücke bei der Eröffnung des Abschnittes 1943. Somit war eine eingeschränkte, aber durchgängige Befahrbarkeit der Autobahn zwischen Dresden und Frankfurt a. M. hergestellt.

Die hölzerne Werrabrücke im Zuge der Umgehungsstraße wurde im Krieg zerstört. Die Umfahrung erfolgte bis in die 1960er Jahre über die Brücke an der Staustufe Spichra. Die Grenzanlagen befanden sich an der Baurampe Herleshausen und am Bahnhof Wartha. Die Werratalbrücke wurde dann  nach einem Abkommen zwischen beiden deutschen Staaten einschließlich der neuen Grenzanlagen 1984 eröffnet.

Im Zuge der nördlichen Hörselbergumfahrung wurde die Anschlussstelle Eisenach-West verlegt. Die alte Anschlussstelle besteht fort, Die ehemalige Autobahn ist als B 19 gewidmet. 

Quellen, Literatur und Links
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